Interkulturelle Kleiderordnung: Mehr als nur eine Stilfrage

Wie kleide ich mich stilsicher bei offiziellen Anlässen wie Konferenzen, Empfängen oder in Gottesdiensten? Hier einige Empfehlungen, basierend auf meinen interkulturellen Erfahrungen.
Ein blauer Fußabdruck an der Wand: "Wenn Du nicht barfuß gehst, bist Du zu gut angezogen" - dieses Bild stammt von einer Beachbar in Bayern.

Was soll ich anziehen? 

Diese Frage stellt sich immer dann, wenn wir einen guten ersten Eindruck hinterlassen möchten – besonders in interkulturellen Begegnungen. Kleidung ist weit mehr als ein modisches Statement, sie signalisiert Wertschätzung und Respekt. Gerade in der internationalen Ökumene kann die richtige Kleiderwahl den Unterschied machen.

Kleidung = Wertschätzung

Eine eindrucksvolle Erfahrung machte ich einst auf einer Konferenz in Tansania. Während Delegierte aus Afrika und Asien in eleganten Anzügen oder farbenfrohen traditionellen Kleidern erschienen, kam ein deutscher Teilnehmer in ausgeleierter Funktionshose, verwaschenem T-Shirt und Turnschuhen. Das sorgte für Irritation: Seine nachlässige Kleidung wurde als mangelnde Wertschätzung wahrgenommen.

Die entscheidende Frage lautet: Würdest Du Dich für ein Treffen mit dem Bundespräsidenten oder Papst genauso kleiden? Wahrscheinlich nicht. Warum also nicht auch für internationale Partner:innen?

Dresscode-Empfehlungen für interkulturelle Treffen

Wie kleidet man sich angemessen für offizielle Anlässe oder auch informelle Begegnungen? Hier einige bewährte Tipps:

✅ Hitze: In schwül-warmem Klima empfiehlt sich locker sitzende Baumwollkleidung.
✅ Hut: Immer eine gute Idee, um sich vor intensiver Sonne zu schützen.
✅ Schuhe: Gepflegte Lederschuhe für Männer, geschlossene Schuhe für Frauen bei formellen Anlässen.
✅ Schmuck: Dezent, aber durchaus erlaubt – in vielen Kulturen ist „Bling-Bling“ geschätzt.
✅ Farben: Farbwahl beachten! Rot gilt in China als Glücksfarbe, Grün steht oft für den Islam.
✅ Anzüge & Kleider: Klassische Schnitte gehen immer. Mindestens ein formelles Kleidungsstück gehört in den Koffer.

No-Gos in interkulturellen Begegnungen

❌ Offenherzige Kleidung: Spaghetti-Träger, durchsichtige Stoffe oder zu kurze Röcke sind in vielen Kulturen unpassend.
❌ Ausgeleierte T-Shirts und Jogginghosen: Ungepflegte Kleidung signalisiert Nachlässigkeit und kann als respektlos empfunden werden.
❌ Tattoos & Piercings: Während sie in westlichen Kulturen akzeptiert sind, können sie in anderen Ländern negativ assoziiert werden. In Japan etwa gelten Tattoos als Zeichen krimineller Banden.

Traditionelle Kleidung: Ein Zeichen des Respekts

In vielen Ländern kommt es besonders gut an, wenn man sich auch in der eigenen traditionellen Kleidung zeigt. Dies signalisiert kulturellen Stolz und Offenheit für Vielfalt. Wer sich zudem vor Ort ein Kleidungsstück maßschneidern lässt, schlägt gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: Man zeigt Respekt und hat ein wunderbares Souvenir!

PERSPEKTIVWECHSEL!

Wie wichtig ist Dir Kleidung in interkulturellen Begegnungen? Hast Du schon einmal erlebt, dass Kleidung zu Missverständnissen geführt hat? Erzähle mir Deine Erfahrungen! 👗👞🌍

Ich freue mich auf Eure Rückmeldungen.

Es grüßt Euch ganz herzlich

Martina Pauly

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