Konflikte gehören zum Leben – und können der Anfang von etwas Neuem sein.
Doch viele Menschen fühlen sich im Streit hilflos, überfordert oder allein gelassen. In diesem Beitrag lernst du fünf typische Konflikttypen kennen – und bekommst konkrete Tipps, wie du mit ihnen umgehen kannst. Außerdem zeige ich dir, wie du durch klare Regeln, Selbstreflexion und gegebenenfalls Mediation eine gesunde Konfliktkultur in Partnerschaft, Team oder Organisation entwickelst.
Welcher Konflikttyp bin ich?
Jeder Mensch hat eine bevorzugte Art, mit Konflikten umzugehen
1. Der Vermeider
Merkmal: Meidet Konflikte, äußert selten eigene Bedürfnisse.
Herausforderung: Angst vor Reibung und Ablehnung.
Was hilft:
- Ermutige zur Meinungsäußerung – freundlich und konkret.
- Stelle gezielte Fragen und fasse Aussagen wertschätzend zusammen.
- Vermeide Bewertung – das hat der Vermeider meist schon oft erlebt.
2. Der Kämpfer
Merkmal: Wittert Ungleichbehandlung, reagiert schnell mit Angriff.
Herausforderung: Geringes Vertrauen, autoritärer Stil.
Was hilft:
- Setze klare Grenzen bei aggressivem Verhalten.
- Zeige ihm, dass du zuhörst – aber auch, dass Respekt unverzichtbar ist.
- Sprich sein Verhalten ruhig und direkt an. Oft ist ihm dessen Wirkung nicht bewusst.
3. Der Anpasser
Merkmal: Stellt eigene Interessen hinter das Gemeinwohl.
Herausforderung: Unzufriedenheit wächst im Stillen.
Was hilft:
- Räume dem Anpasser aktiv Redezeit ein.
- Spiegle seine Aussagen, um Missverständnisse zu vermeiden.
- Bitte um eigene Lösungsvorschläge – das stärkt sein Selbstvertrauen.
4. Der Kompromisstyp
Merkmal: Sucht den kleinsten gemeinsamen Nenner.
Herausforderung: Beide Seiten verzichten – aber nicht immer zufriedenstellend.
Was hilft:
- Wertschätze seinen kooperativen Stil.
- Hilf ihm, zwischen Positionen und Interessen zu unterscheiden – das ebnet den Weg zur besseren Lösung.
5. Der Kooperative Streiter
Merkmal: Sucht gemeinsame Interessen und tragfähige Lösungen.
Was hilft:
- Einfach freuen! Dieser Typ ist ein Geschenk für jede Zusammenarbeit.
- Zeige Wertschätzung für seine Haltung – das stärkt ihn und das Team.
Strategien für gesunde Konfliktkultur
Klare Regeln – klare Kommunikation
- Jede:r schildert den Konflikt 15 Minuten aus der eigenen Sicht.
- Der andere hört aktiv zu – ohne zu unterbrechen.
- Vereinbarungen wie ausreden lassen, kein persönlicher Angriff, Respekt wahren geben Halt.
Selbstbeobachtung: Wie reagiere ich?
- Ziehe ich mich zurück?
- Reagiere ich über?
- Welche Muster erkenne ich bei mir?
Frage dich: Was hat mich geprägt? – Wer seine eigenen Reaktionsmuster kennt, kann sie verändern.
Mediation kann helfen
Wenn Gespräche nicht mehr weiterführen, kann eine Mediation den Knoten lösen.
Besonders wirksam: in der frühen Konfliktphase.
Wirkung: stärkt Selbstwirksamkeit und fördert neue Verständigung.
Konflikteskalation nach Glasl: Erkennen, wann es kritisch wird
Win-Win (Stufen 1–3):
Verhärtungen, Debatten, erste Missverständnisse – noch lösbar.
Win-Lose (Stufen 4–6):
Koalitionen, Gesichtsverlust, Drohungen – eine Seite verliert.
Lose-Lose (Stufen 7–9):
Vernichtung, Zersplitterung, Abgrund – alle verlieren.
Fazit:
Konflikte sind keine Katastrophe, sondern Entwicklungschancen. Wer die eigenen Muster erkennt, andere Konflikttypen versteht und gute Gesprächsstrukturen etabliert, kann viel verändern.
Du möchtest deine Konfliktkultur im Team, in der Partnerschaft oder in deiner Organisation verbessern?
Ich begleite dich gern – mit Coaching oder Mediation.
Mit lieben Grüßen
Eure
Martina